Den ganzen Samstag haben wir den Geburtstag meines Freundes gefeiert, Freunde eingeladen, waren auf dem Weihnachtsmarkt, jeder fragte mich wie es mir geht und wie es mit der Arbeit aussieht. Ich kann in diesen Momentan gut darüber erzählen, aber am nächsten Tag kommen dann die ganzen Gedanken. Was wird wohl werden aus mir, werde ich einen Job wiederfinden? Was, wenn ich nicht wegen einer langen Erkrankung keinen Job mehr finde? Ich habe Angst, fühle mich als Versager, fange immer wieder an zu weinen, ob in der Küche beim Brotschneiden oder im Bad beim Händewaschen. Ich fühle mich so schwach, so allein, ich komme da gerade nicht raus. Es macht mir zu schaffen, dass mein Arbeitgeber mich so diskriminiert wegen meiner Erkrankung. Ich habe keinen neuen Vertrag bekommen, da er keinen „Behinderten“ einstellen will. Nur wenn ich meinen Schwerbehindertenausweis abgebe, würde er über einen Wiedereinstellung nachdenken. Unfassbar, denn anfangs war er noch so nett zu mir und nun fühle ich mich, als wäre alles meine Schuld. Die Tränen überkommen mich, ich gehe zurück ins Bett, kauer mich zusammen, hole ein Taschentuch nach dem anderen raus. Mein Freund versucht mich zu trösten, legt sich zu mir ins Bett und redet mir gut zu. Das Wichtigste sei jetzt gesund zu werden und nicht an die Arbeit zu denken. Nur weil ein Arbeitgeber mich nicht mehr will, heißt das nicht gleich, dass andere mich auch nicht mehr wollen. Jedoch macht mir jeder Angst, wenn er mich drauf anspricht. Verdreht sich und denkt sich seinen Teil. Das macht mich total kaputt. Aber mein Freund hat Recht, meine Gesundheit ist nun wichtiger. Ohne die geht leider gar nichts. Wir gehen ins Wohnzimmer, essen eine Suppe, trinken Tee und schauen einen Film.