SUP & Wing Festival 2023
Beim diesjährigen SupFestival gab es wirklich viele tolle Angebote für SUP Verliebte und Foiler. Auch war alles super organisiert, ganz anders als die letzten Jahre. Sicherheit ging immer vor!
Es gab viele Pagoden mit SUP und Foilmaterial zum Testen, verschiedene Essensstände luden zu leckeren Speisen ein und abendliche DJ Musik spielte bis mindestens 1 Uhr nachts draußen. Viele Begeisterte nahmen an SUP Kursen oder Balance Board Kursen teil. Die Balance Boards wurden von Bredder zur Verfügung gestellt.
Die Aussteller
Bei Jan von Haiku Sports testete ich mal alle SUP Boards aus. Viele davon waren richtig gut für die Welle geeignet und das gute an den Boards ist, dass sie sehr robust sind. Die Boards gibt es in verschiedenen Farben und können auch bei SUP Stationen eingesetzt werden. Jan hat auch Foils und alle Paddel von Black Project im Angebot die ich „natürlich“ getestet habe. Das Tempo fand ich super, dies ist eher der Anfänger vom Hydro Flow x.
Im Surfrider Store gemeinsam mit Benni gab es wie immer tolle Sunova Boards zu testen, das Search immer noch ein tolles Board für Welle, Downwinder und auch Touren wie ich finde. Mit den Indo Boards könnt ihr super eure Balance üben und ins Gleichgewicht kommen. Diese sind recht rutschfest und auch toll für Anfänger geeignet oder für eure SUP Fitness. Durch ein Balance Board bekommt ihr einfach ein besseres Board Gefühl und steht sicherer auf dem Brett.
Bei Starboard habe ich das neue Gen A (glaub so heißt es) getestet. Am Anfang war es echt wackelig und ich dachte „NE mag ich nicht“. Dann nach 15 Minuten hatte ich mich eingegroovt & es brachte richtig Spaß. Danke auch hier an Carsten.
Und für alle die gern ein Hardboard hätten, das robust ist, tolle Designs hat und „noch“ nicht so teuer, der sollte unbedingt bei Lite Venture reinschauen. Ich habe hier 3 Boards getestet. Das Ray 10’6’’x31,5’’(für Welle), das Black Edition 14’x24,5’’für ambitionierte Paddler (wäre auch super fürs Long Distance gewesen) und das neueste XRAY, eine Mischung zwischen Tourer und Wave Board 12’6’’x29’’. Die Jungs dort waren super nett und haben auch viele Tipps wie die Mecklenburger Seenplatte zum SUPn mit an Board. Unbedingt reinschauen!



Weitere Aussteller waren Core, Sup Spirit Soul sowie Fanatic, auch da unbedingt mal stöbern! Leider war die Zeit dann doch recht knapp überall alles zu testen.
Long Distance SUP Rennen
Ich hatte mir für dieses Jahr ein SUP Rennen vorgenommen, auf das ich mich den Sommer über konzentrierte. Gleichgewichtsübungen auf dem Balance Board oder dem SurfSUP auf der rauen Nordsee, Racetraining im Verein in Hamburg, auf der Ostsee mit verschiedenen Boards paddeln bei verschiedenen Bedingungen, auf dem Ergometer Fahrrad fahren, Seilhüpfen. Das alles in Maßen, so wie ich es gerade konnte.
Ich konnte kaum schlafen die Nacht vor dem Rennen und frühstückte morgens Müsli sowie eine Banane und trank Kokosnusssaft. Wie oft ich vor dem Rennen aufs Klo musste, brauche ich hier ja nicht zu erwähnen: Es war ja mein einziges Rennen dieses Jahr auf das ich mich freute und seit März vorbereitete.
Skippers Meeting
Sonntag, Fehmarn: Skippers Meeting 8:40 (Besprechung der Rennstrecke). Ich war gewappnet mit meiner Secumar Weste Vivo 100. Ansonsten kann ich auch die Free100 empfehlen. (Eine Sicherheitsweste die den Kopf über Wasser hält.) Die Bedingungen waren hart, Gegenwind, Gegenwelle bis zur 1. Boje (erreichen innerhalb von 20-30 Minuten). Dann rechts abbiegen, Seitenwelle und Seitenwind. An der Spitze dann Steine die bis 500 m weit ins Meer ragten sowie verschiedene Wellen die aufeinander klatschten auf einem Abschnitt bis zu 50m. Dann ging es um die Ecke und mit dem Wind in Richtung Ziel mit Rückwind und kleinen Wellen. 10km insgesamt.




Regeln
Regel: bis zu 5 Paddelschläge im Knien. Ansonsten wirst du disqualifiziert. Es gab 2 DLRG Boote für die Rettung. Beim Start wurden alle von einem Boot beobachtet, dass selbst über dich entscheiden konnte, ob du umdrehen sollst oder weiter darfst.
An der 1. Boje nach 10 Minuten angekommen stand das Boot neben mir und rief meinen Namen aus: „Susan, wir würden dir empfehlen umzudrehen!“ Ich brauche immer so 15 Minuten bis ich eingegroovt bin und nun sollte alles zu Ende sein?




Dann dieser Flashback, Ärzte die mich nicht kannten, wollten im April darüber entscheiden, dass meine Therapie sofort verändert wird aufgrund eines uneindeutigen CTs. Ich entschied mich dagegen und fahre immer noch gut mit der alten Therapie. Die Situation beim Rennen schien ähnlich, wollte jemand fremdes über mich entscheiden, jemand der mich nicht kannte.
Hilfe auf dem Rückweg
Es mussten einige zurückfahren an den Start, andere durften weiter. Der Strand war voller Steine, rutschig und groß, zackig und klein. Es war schwierig bei den Wellen aus dem Wasser zu kommen, ohne dass das SUP Board beschädigt wurde. Am Start warteten Freunde und Familie. Wir hatten vereinbart zu warten bis alle um die Ecke im Wasser waren. Da einige wieder zurück gesendet wurden, inklusive mir, hatten wir Glück und konnten wieder nach Hause fahren mit unseren Autos. Gemeinsam teilten wir uns auf die Autos auf, nachdem Tinca Tusche uns aus dem Wasser half. Sie nahm unsere Boards entgegen oder hielt uns fest an der Hand, so dass wir nicht ausrutschten.

Angst und Panik
Die Angst und Panik, die mir noch vom Skippers Meeting im Nacken saß, ließ mich umdrehen. Zu oft hieß es „Es sind üble Bedingungen da draußen, überlegt euch gut, ob ihr wirklich da araus wollt. Wir werden selbst entscheiden, ob ihr durchkommt oder nicht. Das werden wir uns vorbehalten.“ Neben mir fielen reihenweise andere ins Wasser, durften aber im Rennen bleiben. Ich bin es gewohnt auf dem Meer zu paddeln.


Verunsicherung des eigenen Mindsets
Ich weinte immer wieder, dass ich umdrehte. Letztlich war ich von mir selbst enttäuscht, dass ich zugelassen habe, dass jemand über mich entscheidet ohne mich zu kennen. Ich entschied nach der Rückkehr wieder aufs Wasser zu gehen. Der Ort der mich immer wieder erdet und mir Freude bringt. Den Frust verarbeiten und wieder Spaß haben. Ich kehre an den Ort und das Gefühl zurück, dass ich beim ersten Mal auf dem Wasser dem einem SUP Board hatte und weiß dann wieder warum ich mit paddeln angefangen habe und welche positiven Gefühle es in mir auslöst.



Deine eigenen Grenzen
Ein Rennen bringt dich körperlich und mental an deine Grenzen, es zeigt dir wer du bist und bringt dich dir selbst ganz nah. Deine Ängste und Gefühle spürst du nun mehr denn je. Körper und Geist müssen aufeinander abgestimmt sein, um das Rennen durchzuhalten. Was der Kopf alles so steuern kann, bemerkte ich beim Skippers Meeting als uns Angst gemacht wurde durch die Ansagen. Die Blicke der anderen waren unsicher, jeder musste für sich selbst entscheiden, ob wir da raus wollten. Ich entschied mich aufs Wasser zu gehen. Ein Boot beobachtete uns die ganze Zeit, auch das verunsicherte mich irgendwie. Im Nachhinein wird mir wieder bewusst, wie wichtig es ist, dass der Kopf vom Denken her stabil ist, nicht verunsichert wird und du Vertrauen in dem hast was du tust, ein Team um dich herum hast, das an dich glaubt. Dein Mindset ist wichtig, wenn nicht sogar das Wichtigste was du brauchst, um weiterzukommen im Leben. Auch das hilft mir im Umgang mit meiner Erkrankung. Wenn du denkst du schaffst es nicht, dann schaffst du es auch nicht. Sei also vorsichtig mit deinen Gedanken und überlege dir, auf welche Gedankenspiralen du dich einlässt.

Eine gute Ablenkung mit SUP Abenteuern
Nachdem ich auf dem Wasser war, ging ich zurück zum Campingplatz und zog mir meine nassen Neoprensachen aus, meinen dicken Surfponcho warf ich mir über, setzte mich in den Campingstuhl und die Trauer kam zurück. Doch unsere Nachbarn lenkten mich richtig gut ab. Lasse Sauerteig und seine Eltern. Lasse nimmt seit jungen Jahren bereits an vielen Rennen teil und ist als sUP Athleth recht erfolgreich. Er kommt aus Berlin und düst gemeinsam mit seinen Eltern durch die Welt. Sie ermöglichen es ihm, seiner Leidenschaft nachzugehen, fahren zu SUP Rennen mit und unterstützen ihn. Es war total spannend welche Geschichten Lasse von seinen SUP Abenteuern im Gepäck hatte. Besonders das eine, wo er aufs Meer mit dem Boot gezogen wurde, sein SUP auf einem Schiff. Der Startschuss fiel: sein SUP Board Flug von Bord des Frachtschiffes, Lasse sprang vom gegenüberliegenden Boot ins offene Meer, der Atlantik, und los ging die 3,5 stündige Fahrt auf dem SUP Board in Richtung Land. Seine Eltern beobachteten das ganze von Land aus über einen Tracker, wo Lasse als Punkt auf dem Meer mit seiner Nummer angezeigt wurde. Crazy!

Lasse erklärte uns richtig gut vieles übers stand up paddeln. Mit gerade mal 18 weiß er so viel übers paddeln, ist zudem noch mega nett und auf dem Boden geblieben. Ich mag es, wenn Menschen trotz ihrer Begabung nicht abheben und anderen noch etwas mitgeben. Ich habe wieder einiges durch Lasse dazu gelernt im Stand up paddling, neues kam hinzu, altes wurde verfestigt. Gemeinsam mit seinen Eltern lachten wir und erzählten uns viele Geschichten die wir bereits auf der Welt durch das stand up paddeln erlebt hatten. Und ganz nebenbei lüfteten wir das Geheimnis, welches sich hinter dem von mir gesiebdrucktem TShirt verbirgt.
Geschichten die das Leben schreibt
Das sind die Momente wo du weißt warum du das tust was du tust. Es sind die Geschichten die dir in Erinnerung bleiben und die Freude am stand up paddeln. Es sind die Menschen die ein Ereignis zum Erlebnis machen und die Erinnerungen die dein Herz zum Tanzen bringen.



