Bewusstes Atmen im digitalen Zeitalter: Wie Handy-, E-Mail- und Screen-Apnoe uns beeinflussen und wie wir ein bewusstes Leben führen können

In einer Welt, in der Technologie unser Leben bestimmt, kann es schwierig sein, den Moment bewusst zu erleben und die Verbindung zu unserem Körper und Geist zu bewahren. Die ständige Nutzung von Handys, das ständige Checken von E-Mails und das stundenlange Blicken auf Bildschirme sind mittlerweile fast zur Normalität geworden. Doch was viele nicht wissen: Diese ständige Ablenkung und digitale Überlastung können unsere Atmung beeinflussen und zu einem Zustand führen, den ich als „Handy-, E-Mail- und Screen-Apnoe“ bezeichne.

Was ist Handy-, E-Mail- und Screen-Apnoe?

Der Begriff „Handy-, E-Mail- und Screen-Apnoe“ beschreibt das Phänomen, bei dem wir beim intensiven Arbeiten mit digitalen Geräten – sei es beim Schreiben von E-Mails, dem Surfen auf dem Handy oder dem ständigen Blick auf einen Bildschirm – unbewusst die Atmung anhalten oder sie stark verlangsamen. In meiner eigenen Erfahrung, als ich kürzlich im Krankenhaus war und mein Handy nutzte, sank meine Sauerstoffsättigung auf besorgniserregende 75%. Ich war ziemlich verwundert, denn plötzlich blinkte das Gerät und machte Geräusche. Als ich das Handy weglegte, ging die Sauerstoffsättigung wieder hoch auf 100%. Das ließ mich nachdenken (wie so oft im Leben) und zeigte mir, dass die Art und Weise, wie wir mit unseren Geräten umgehen, auch unsere Gesundheit beeinflussen kann.

Obwohl das Phänomen der E-Mail- oder Handy-Apnoe von der Forscherin Linda Stone identifiziert wurde, gibt es bisher keine umfassenden Studien oder statistischen Erhebungen, die die genaue Anzahl der betroffenen Personen quantifizieren. Dennoch deuten Beobachtungen darauf hin, dass viele Menschen unbewusst ihre Atmung anhalten oder verflachen, während sie E-Mails lesen oder ihre Smartphones nutzen. 

Einige Quellen weisen darauf hin, dass E-Mail-Apnoe häufiger bei übergewichtigen Personen diagnostiziert wird. Allerdings fehlen detaillierte statistische Daten, um das Ausmaß dieses Phänomens in der breiten Bevölkerung genau zu bestimmen.

Daher ist es schwierig, genaue Zahlen darüber zu liefern, wie viele Menschen von E-Mail- oder Handy-Apnoe betroffen sind. Dennoch ist es wichtig, auf dieses Phänomen aufmerksam zu machen und Strategien zur bewussten Atmung und Stressreduktion bei der Nutzung digitaler Geräte zu fördern.

Screen Apnoe geht noch weiter und beschreibt, wie lang andauerndes und intensives Starren auf Bildschirme (sei es der Laptop, Fernseher oder das Smartphone) uns nicht nur geistig ermüdet, sondern auch physiologisch in einen Zustand versetzen kann, der unsere Atmung und unsere allgemeine Körperhaltung negativ beeinflusst. Die flache Atmung, die wir häufig beim Bildschirmkonsum erleben, kann zu einer verminderten Sauerstoffaufnahme führen und unser Nervensystem in einen ständigen Stresszustand versetzen. Ich selbst ertappe mich auch dabei, wenn ich auf bestimmte Emails warte und dann ist sie da im Postfach, innerlich fällt mein Herz in die Hose, ich erstarre und sitze da, die Luft geht aus und gefühlt nicht wieder an. Es sind die Befunde auf die ich gewartet habe, die Emails von Anwälten die mich unterstützen, wenn das System Deutschland mal wieder versagt im Gesundheitssystem. Wer kennt es nicht?!

Wie beeinflusst uns digitale Überlastung?

Die ständige Informationsaufnahme, sei es durch soziale Medien, Nachrichten oder E-Mails, kann unser Nervensystem stressen und zu einer flachen, unbewussten Atmung führen. Diese gestörte Atmung kann wiederum unseren Stresslevel erhöhen, den Sauerstoffgehalt im Blut reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen. Langfristig kann dies zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen, wie zum Beispiel einer schwächeren Immunabwehr oder Herz-Kreislauf-Beschwerden.

Wer benutzt nicht all diese Systeme tagtäglich, um sich mit anderen auszutauschen, mal schnell etwas zu suchen, in Kontakt zu bleiben. Besonders bei einer Krebserkrankung ist mir dies immer wieder aufgefallen. Denn wie oft saß ich allein zuhause und hatte niemanden zum Reden. Da ergriff ich oft das Handy, manchmal gleich morgens, um zu checken, ob wer geschrieben hatte.

Dauerstress und die Bedeutung des Parasympathikus

Stress ist heutzutage ein allgegenwärtiger Bestandteil unseres Lebens, insbesondere durch die ständige Erreichbarkeit und digitale Überflutung. Dauerstress, bei dem wir in einem konstanten Zustand der Anspannung verbleiben, hat erhebliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Chronischer Stress kann das Immunsystem schwächen, den Blutdruck erhöhen, den Stoffwechsel negativ beeinflussen und die allgemeine Lebensqualität mindern. Zudem führt er zu einer Überlastung des sympathischen Nervensystems, das für die „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion verantwortlich ist.

Hier kommt der Parasympathikus ins Spiel – der Teil unseres Nervensystems, der für Entspannung und Regeneration sorgt. Wenn wir den Parasympathikus aktivieren, können wir uns von diesem Dauerstress befreien und eine tiefere Erholung erreichen. Eine einfache Möglichkeit, dies zu tun, ist durch bewusstes Atmen. Indem wir langsamer und tiefer atmen, aktivieren wir den Parasympathikus und fördern eine beruhigende Wirkung auf Körper und Geist. Diese Aktivierung kann helfen, den Blutdruck zu senken, den Stresshormonspiegel zu regulieren und unsere Fähigkeit zur Regeneration zu verbessern.

Durch regelmäßige Atemübungen und Achtsamkeitspraxis können wir den Teufelskreis des Dauerstresses durchbrechen und uns selbst wieder in einen Zustand der inneren Ruhe versetzen. Indem wir uns täglich bewusst Zeit nehmen, um in den Entspannungsmodus zu wechseln, tragen wir aktiv zu einem gesünderen, ausgeglicheneren Leben bei.

Bewusstes Leben als Schlüssel zu mehr Achtsamkeit

Inmitten der digitalen Welt ist es wichtiger denn je, innezuhalten und bewusst zu leben. Bewusstes Leben bedeutet, sich regelmäßig aus der digitalen Überflutung zu befreien und bewusst im Moment zu sein. Es geht darum, unsere Gedanken und unsere Atmung zu beobachten und uns nicht von der Hektik des Alltags beherrschen zu lassen. Wenn wir achtsam atmen, fördern wir nicht nur unsere physische Gesundheit, sondern auch unser emotionales Wohlbefinden.

Wie kann bewusstes Atmen helfen?

Bewusstes Atmen ist ein zentraler Bestandteil eines achtsamen Lebens. Wenn wir tief und gleichmäßig atmen, aktivieren wir den Parasympathikus, den Teil unseres Nervensystems, der für Entspannung und Regeneration verantwortlich ist. Dadurch senken wir den Stress, verbessern die Sauerstoffaufnahme und stabilisieren unseren Blutdruck. Es ist eine einfache, aber mächtige Technik, die uns hilft, uns vom digitalen Stress zu lösen und mehr im Hier und Jetzt zu leben.

Tipps für ein bewusstes Leben im digitalen Zeitalter

  1. Atempausen einlegen: Plane regelmäßige Pausen während der Arbeit mit deinem Smartphone oder E-Mails. Steh auf, atme tief durch und lasse den Moment bewusst an dir vorbeiziehen.
  2. Atemübungen: Nutze einfache Atemtechniken wie die Bauchatmung oder die 4-7-8 Methode, um deine Atmung zu regulieren und den Geist zu beruhigen.
  3. Digitale Auszeiten: Gönn dir Auszeiten vom Bildschirm. Schalte dein Handy abends eine Stunde vor dem Schlafengehen aus und nutze die Zeit für Entspannung oder Achtsamkeitsübungen oder lies ein Buch oder ein Magazin was dich zur Ruhe bringt.
  4. Bewusste Pausen im Alltag: Integriere kurze, aber regelmäßige Atemübungen in deinen Alltag. Dies hilft nicht nur, den Stress zu reduzieren, sondern fördert auch eine tiefere Verbindung zu dir selbst. Ich selbst nehme mir nach allem was ich tue eine kleine Pause. Einerseits zum Entspannen, andererseits um das Erlebte zu verarbeiten.

Fazit: Ein bewusstes Leben beginnt mit der Atmung

Es ist leicht, sich von der digitalen Welt mitreißen zu lassen und die Kontrolle über unsere Atmung zu verlieren. Doch die Wahrheit ist: Jeder Atemzug ist eine Chance, bewusst zu leben, zu entspannen und uns selbst wieder zu finden. Indem wir bewusst atmen und uns regelmäßig digitale Auszeiten gönnen, können wir ein gesünderes und zufriedeneres Leben führen – ohne die ständige Belastung durch E-Mails, Nachrichten und die ständige Erreichbarkeit.

Weitere Ressourcen und Videos zum Thema:

Es ist Zeit, innezuhalten, tief durchzuatmen und das Leben bewusst zu erleben.


Kennst du schon den Podcast Weißbunt mit Prof. Dr. Jalid Sehouli & Brand Activation Berlin?

Oder der neueste Podcast von Babette und Christine „Onko&Om“

Quellen & weiterführende Links

Hier findest du weiterführende Informationen und spannende Ressourcen rund um die Themen bewusste Atmung, digitale Überlastung und den Zusammenhang zwischen Stress und Gesundheit:


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2 Antworten auf “Bewusstes Atmen im digitalen Zeitalter: Wie Handy-, E-Mail- und Screen-Apnoe uns beeinflussen und wie wir ein bewusstes Leben führen können”

    1. Toller Hinweis von dir liebe Silke! Ich freu mich auf dich und finde einfach euer „Atmen“ echt klasse! würde so gerne mit dir mehr über Afrika plaudern das klingt so schön dort!

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