Den Krebs vergessen

20. Mai 2014

Ich gebe nicht auf, gerade jetzt nicht wo es so schön draußen ist. Die Vögel zwitschern, die Sonne scheint und ich muss einfach raus. Seitdem ich die erste Chemo hatte denke ich mehr über meinen Körper nach. Ich fahre Fahrrad, finde immer wieder neue Strecken heraus und entdecke meine Umgebung. Mein Cousin hat sich einen Hund aus dem Tierheim geholt, ein Dalmatiner, eine ganz liebe Dame. Mit den beiden gehe ich jeden Tag raus spazieren. Mindestens 2 Stunden pro Tag. Am Samstag waren es sogar 5 Stunden. Mir geht es so gut dabei durch den Wald zu laufen, alles zu erkunden und die frische Luft zu atmen. Am Abend gingen wir sogar noch in eine Disco feiern, tanzen, Musik in den Ohren hören und dabei alles vergessen. Dann ging es zur nächsten Party und als ich um 5 Uhr morgens zuhause war, ging es mir immer noch gut. Klar die verrauchte Luft war nicht gerade der Knüller, aber das war mir egal. Hauptsache raus und am Leben teilnehmen und glücklich sein.
Heute Morgen war ich wie immer früh wach, stand auf und holte frische Brötchen. Dann ging es mit meinem Freund ins Grüne und wir machten endlich unser eigenes Beet für dieses Jahr. Kohlrabi, Tomaten, Gurken, Kräuter, Bohnen, Zucchini und vieles mehr pflanzten wir an, nachdem das Beet durchforstet wurde mit einer Hacke. Danach mit Schafmist und Teichschlamm überdecken, und am Ende mit den Samen oder Pflanzen bestücken. Es tut gut einfach nur draußen zu sein. Und ich war keineswegs müde. Um so mehr ich mach, um so besser geht es mir. Es strengt mich nicht an, nein ganz im Gegenteil, es gibt mir mehr Kraft und Durchhaltevermögen. Genau das was ich jetzt brauche. Es lässt mich den Krebs vergessen, und oft denke ich „Ich bin gar nicht krank…“

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