Über Krebs sprechen

Letztens wurde ich darauf angesprochen, dass ich ja gar nicht so viel über mich und meine eigene Erkrankung gesagt habe oder generell so wenig darüber kommt.

Ich muss dazu sagen, dass sich das über die Jahre sehr verändert hat. Anfangs wollte ich mit Gott und die Welt darüber reden, da ich niemanden hatte und überall nach einem Strohhalm suchte. Dann wusste ich nichts über Krebs und wollte alles darüber wissen, um zu verstehen wie ich diese Krankheit in mir auslöschen kann. Ihr merkt schon, ich benutze sogar ein anderes Vokabular, denn auch Sprache macht was mit uns.

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Heute unterhalte ich mich in geschützten Räumen über das Thema Krebs, ich bespreche Themen auf Augenhöhe, selbst zuhause ist meine Erkrankung kein großes Thema mehr. Manche sagen man soll immer über Krebs reden, egal wann wie wo. Wenn man sich jedoch imemr mit einem Thema befasst, das negativ behaftet ist, zieht es einen irgendwann nur noch mehr runter. Und wenn ich mich nur mit Personen darüber unterhalte die keine Ahnung von dem Thema haben, dann fühle ich mich unverstanden, missverstanden, traurig und fühle mich allein. Deshalb ist ein Austausch unter Gleichgesinnten gut, ich brauche mich nicht erklären und fügle mich gleich aufgefangen. Meiner Meinung nach braucht es auch die Gesunden, die uns wieder rausziehen aus dem blöden Dilemma, aus den negativen Gedanken. Außerdem komme ich so viel schneller in die Normalität zurück die ich sonst so vermisse. Und dann wird das Thema auch unwichtiger und andere Themen kommen auf den Tisch die mich dann wiederum von traurigen Themen ablenken. Ansonsten schwinge ich mich auf mein SUP Board und lasse mich vom Meer therapieren. Das klappt immer.

Wenn ich platt bin sage ich es und lege mich hin. Ich sage explizit was los ist, so dass mein Umfeld bescheid weiß und sich keine Sorgen machen muss. Manchmal werde ich auf Treffen auf die Erkrankung angesprochen oder auch beim Paddeln, das ist dann schon merkwürdig, denn ich bin in dem Moment ja als Paddlerin unterwegs. Das alles ist ein langer Prozess der immer wieder ins Rollen gerät und sich auch verändert. Es gibt auch einige hier unter euch, die gar nicht drüber sprechen, die die Krankheit geheim halten wollen. Und auch das ist ok. Jeder findet seinen Weg. Mittlerweile habe ich meinen eigenen Krebskompass der in Richtung Gesundheit zeigt.

Es ist möglich ein gutes Leben mit einer Erkrankung zu haben, die immer mal wieder präsenter ist, gerade wenn ich ins Krankenhaus zur Therapie gehe oder mein CT habe. Da mach ich mir schon mal etwas in die Hose, gehe dann aber bewusst in Atemübungen hinein, um mich zu beruhigen, den Stresspegel wieder runterzuholen. Denn allzu langer Stress tut uns nicht gut, lässt den Cortisol Spiegel ansteigen und drückt dabei das Immunsystem runter.


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Aus diesem Grund konzentriere ich mich derzeit mehr auf mein SUP Blog und auch auf meinen neuen Instagram Kanal @supwith.me

🏄‍♀️🤍Abonniert ihn gern, wenn euch standuppaddling genau so viel Spaß macht wie mir. Diese Auszeiten geben Kraft, Energie und geben mir eine Richtung in die ich paddeln möchte.

Eure SU

2 Antworten auf “Über Krebs sprechen”

  1. Liebe Su, ich freue mich sehr von Dir zu lesen und finde es toll, wie Du Dich in Deinem Blog mehr und mehr mit dem Standuppaddling und auch anderen schönen Dingen zu wendest. Ich sehe es mit meinem Blog genauso, zum Anfang habe ich meinen Blog auch mehr und mehr nur auf das Thema Krebs ausgerichtet. Das hat mich manchmal auch ganz schön Kraft gekostet. Ich fand es von Anfang an gut mich mit anderen auszutauschen. Zum Anfang hieß mein Blog auch: Mein Leben mit Brustkrebs. blogspot. de, ich habe einfach irgendwie gemerkt das ich mich nur in eine Richtung bewegt haben und ich wollte doch leben und dann habe ich meinen Blog in http://www.andrea-v.de umbenannt und neu aufgestellt. In diesem Blog geht es um meine Lebensgeschichten und wie ich durch meine Krebserkrankung neue Dinge, wie das Waldbaden, Pilgern, Rudern, Qigong, Lesen, Schreiben, Meditation und vielem mehr zugewendet habe. So habe ich meine Lebensfreude zurück gewonnen. Liebe Su Du bist für mich eine ganz tolle Frau, die mir Mut macht und Motivation bringt. Danke Deine Beiträge. LG Andrea

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    1. hey meine liebe Andrea, ich kann dich hier voll und ganz verstehen. Mir erging es ähnlich. Ich finde den Austausch wertvoll, auf der anderen Seite möchte ich wieder Normalität haben in meinem Leben und das ohne immer wieder daran erinnert zu werden. Ich schaue auch immer gerne bei dir rein und lasse mich inspirieren.Qigong kenne ich noch gar nicht so recht. Fühl dich von Herzen gedrückt. Alles Liebe, SU

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